Zurück zu Berichte 2017

2. Bericht 2017

2. Bericht 2017

 

Sieben Tiger und ein Löwe befreit!
Animal Respect e.V. unterstützt die TierRechtsAnwältin RAQUEL TERUEL LOPEZ kontinuierlich finanziell bei ihrem engagierten, leidenschaftlichen und erfolgreichen Kampf für die Rechte der Tiere in Spanien.
Anfang 2015 wurde RAQUEL auf einen der größten Zirkusbetriebe Spaniens aufmerksam. Zirkus Wonderland reiste mit sieben Tigern und einem Löwen durchs Land, die gar nicht mehr in der Manege auftraten, sondern nur in ihren Boxen dahinvegetierten. Seitdem versuchte RAQUEL, die Tiere zusammen mit Sachverständigen und Tierärzten frei zu bekommen, um sie so artgemäß wie möglich unterbringen zu können.
Aber die mangelnde Zusammenarbeit der Behörden und die in Spanien von Provinz zu Provinz unterschiedlichen Vorgaben für Haltung und Unterbringung von Zirkustieren, erschwerten RAQUELs Arbeit sehr.
Kam RAQUEL z.B. in der Provinz Toledo endlich bei den Behörden weiter, war der Zirkus in der Zwischenzeit schon in die Provinz Badajoz gereist und somit gab es keine Möglichkeit mehr zu handeln.
Bis RAQUEL endlich die Zusage für eine Übereignung der acht Großkatzen bekam, vergingen fast 3 Jahre (!).
Am 21. September 2017 war es endlich soweit. Die sieben Tiger und der Löwe wurden für den Transport mittels Blasrohr narkotisiert und sechs bis acht Träger hievten die ca. 200 Kilo schweren Großkatzen in die vorbereiteten Transportboxen.
Nach drei Stunden Fahrt kamen sie in ihrem „neuen Leben“ an! Im Tierasyl der Tierschutz-Stiftung Primadomus bei Alicante.
RAQUELs Erfolg reicht aber noch weiter, denn der Zirkus Wonderland gab nun als erster Zirkus in Spanien folgen-de Erklärung ab:
„Wir werden keine weiteren Vorführungen mit Tieren anbieten und einen Schritt nach vorne machen mit neuen Shows für Menschen, die Tiere lieben, diese aber nicht im Zirkus sehen wollen.“

 

Halstücher als „Vermittlungs-Unterstützung“
Für MENA und MAURILIO aus Pompei als auch für ADA aus Castel Volturno ließen wir bestickte Halstücher für ihre Vermittlungshunde anfertigen. Sie sollen auf Internet-Vermittlungs-Plattformen bei potentiellen Adoptionsplätzen in Norditalien das Interesse an den Hunden aus dem süditalienischen Kampanien wecken. Inzwischen kam schon Feedback von unseren italienischen Projektpartnern: Das Interesse an den im Internet zur Vermittlung vorgestellten Hunden ist durch die Halstücher deutlich gestiegen.
Die Halstücher wurden von der „Schnüffelteppich-Werkstatt“ und „Domi´s verrückte Folienstube“ gefertigt. Beide räumten uns Sonderkonditionen ein. Dankeschön!

 

Warnwesten als Blickfang
Turnusgemäß waren wir im September wieder zur Betreuung unserer Projektpartner in Spanien und brachten den Tierschutz-Kollegen vom Tierheim El Cobijo auffällige Warnwesten mit dem Logo des Tierheims mit, die auch sofort zum Einsatz kamen:
An einem Freitagabend trafen wir uns – es waren auch die Tierheim-Hunde TIERRA, RUFO, LOBITO und REINA
dabei – im Zentrum von Murcia vor dem Haupteingang
von „El Corte Ingles“, dem größten Kaufhaus in der Stadt.
Das Ziel war zum einen Aufklärungsarbeit über Aufgaben, Sorgen und Nöte des Tierheims zu leisten, zum anderen natürlich das Spendensammeln und die Vorstellung der mitgebrachten Hunde, die noch auf Vermittlung hoffen. Unser Auftritt fand großes Interesse. Die Warnwesten waren wie ein Magnet!

 

Sicherheitsgeschirre
Unsere Projektpartner MENA und MAURILIO in Pompei nehmen viele ausgesetzte Hunde in ihrer Auffangstation auf. Einige haben Schlimmes erlebt und sind stark traumatisiert! Wenn es den beiden Tierschützern trotzdem gelingt, für diese sehr scheuen Hunde Familien zu finden, die sie adoptieren, dann ist die Freude darüber sehr groß. Gleichzeitig wächst jedoch die Sorge, dass die Hunde sich aus ihren Geschirren winden können und ihren neuen Familien (Vermittlungen in Mailand und Turin) entlaufen. Wir haben für unsere Projektpartner ausreichend Sicherheitsgeschirre in verschiedenen Größen beschafft und nach Italien gebracht. Diese Spezial-Hundegeschirre haben einen zusätzlichen Taillengurt, um ein „Herausschlüpfen“ zu verhindern. Herzlichen Dank dem Hundecenter Schall für die Sonderkonditionen!

 

Die vergessenen Hunde von Molinos Marfagones!
Hier konnten wir – zusammen mit unseren Spendern – nicht nur Leid mindern, sondern einen maßgeblichen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation von sieben Hunden leisten.
Unsere spanische Freundin LAURA vom Tierheim Portalico bei Cartagena fand auf einer sehr abgeschiedenen Finca sieben kranke, stark abgemagerte, unkastrierte und unter extremem Parasitenbefall leidende Hunde vor.
Die Tiere gehören einem alten Mann, der kaum sich selbst versorgen kann.
Als uns LAURA noch am selben Tag davon berichtete, überwiesen wir ihr als Soforthilfe 500,-€ für eine unaufschiebbare Operation. Außerdem verschickten wir per Express Antiparasitika und machten einen Spendenaufruf auf facebook.
Zusammen mit unseren Spendern konnten wir die finanziellen Mittel für die Behandlungen und Kastrationen aller Hunde aufbringen.

Da LAURA nur sehr wenig freie Plätze in ihrem eigenen Tierheim zur Verfügung hat (55 Hunde und 45 Katzen), konnte sie bislang nur drei der sieben Hunde zu sich holen. Sie fährt deshalb täglich zur Finca des alten Mannes, um die anderen vier Hunde zu versorgen. Bis auch sie im Tierheim aufgenommen und später vermittelt werden können.

 

Scher-Aktion in Pompei
Die Hundefriseurin Renate Kaufmann aus Neuburg/Donau unterstützte Animal
Respect e.V. ehrenamtlich in der Auffangstation der Projektpartner MENA und MAURILIO in Pompei.

Ausgerüstet mit Schermaschinen und Krallenzangen verpasste sie in zwei Tagen 36 Hunden nicht nur einen rassigen Sommerschnitt, sondern befreite sie auch von Filz und zu langen Krallen. Anschließend wurden alle 60 Hunde in der Auffangstation mit Zecken- und Flohschutz versorgt, der von Animal Respect e.V. gesponsert wurde.
MENA und MAURILIO kümmern sich aufopfernd um ihre Schützlinge, aber es fehlt ihnen einfach die Zeit für Fellpflege. Umso glücklicher waren sie, als sie uns schon bald nach unserer Rückkehr berichten konnten, dass die geschorenen Hunde jetzt viel aktiver sind und es ihnen ganz offensichtlich besser geht.

 

STEFAN, unser „Mann in den Bergen“
Stefan lebt seit 12 Jahren auf ca. 700 Metern Höhe in den südlichen Bergen Gran Canarias. Dort ist die Basis seiner Tierschutzarbeit.
„Animal Respect hat mich von Anfang an bei den Kastrationen der Katzen und mit Antiparasitika unterstützt. Die Situation der Katzen dort war schlimm. Ohne die Übernahme der Tierarztkosten durch Animal Respect wäre es auch heute noch so.“
Stefan unterhält 14 offene Futterplätze mit mehr als 60 Katzen. Um sie satt zu bekommen, braucht er wöchentlich ca. 100 Kilo Futter.

„Erst vor kurzem sind bei mir 10 Katzen neu zugewandert. Die Tiere flohen aus der 5 km entfernten Ortschaft Tejeda, als dort Ende September 3000 Hektar Pinienwald in kürzester Zeit in Flammen standen.“
Die Katzen waren anfangs alle verschreckt. Als sie bei STEFAN regelmäßig Futter bekamen, wurden sie rasch zutraulich. Die Kastrationen der „Zuwanderer“ haben bereits begonnen.
Wie bei BETTY und ihren beiden Töchtern RONJA und LEONIE. Wir haben die Kastra-tionen bezahlt, aber STEFAN „trug die Last“ – im Wahrsten Sinne des Wortes. Denn bis STEFAN zum Parkplatz seines Autos kommt, muss er 2 km Serpentinenpfade gehen.

Von Anbeginn unseres Engagements auf Gran Canaria arbeiten wir mit der Tierklinik von Dr. Katiuska Castillo De la Cruz zusammen.

Katy ist mehrmals im Jahr zur Fortbildung an der Universität von Madrid. Vor allem aber hat sie ein großes Herz für Tiere und sie hat Stefan im Laufe der Jahre mit vielen guten und nützlichen Informationen zur Gesunderhaltung seiner Tiere geholfen und kommt unserem Verein mit den OP-Preisen sehr entgegen!

 

Rettung von 32 Tieren
Im Fall der Beschlagnahmung von 32 Tieren bei Murcia war unsere TierRechtsAnwältin RAQUEL TERUEL LOPEZ für die Guardia Civil beratend tätig. Die eigentliche Beschlagnahmung wickelte unsere Freundin, die Tierärztin AMALIA MELENDRERAS MONTESINOS zusammen mit acht Polizeibeamten vor Ort ab.
Die Beamten, alle frühere Teilnehmer von RAQUELs TierRechts-Kursen für die spanische Polizei, hatten die Ermittlungen ursprünglich aufgenommen, nachdem ein Nachbar Anzeige erstattete. Bei einer ersten Begehung der Finca eines jungen Ehepaares – der Mann heroinabhängig, die Frau psychisch krank – bot sich den Polizisten und der Tierärztin AMALIA ein Bild des Schreckens: Sie fanden neben vielen toten Tieren auch viele verletzte, abgemagerte, halb verdurstete, mit Parasiten übersäte und ganz offenbar schwer misshandelte Tiere vor.
Aus Rücksicht veröffentlichen wir in diesem Heft nur Fotos, die wir für gerade noch zumutbar halten. Die Realität war viel brutaler!

Die o.g. erste Begehung (Polizei und Tierärztin) zur Bestandsaufnahme erfolgte zu diesem Zeitpunkt noch ohne richterlichen Beschluss. Sie war nur möglich, weil sich die beiden Tierhalter überhaupt nicht bewusst waren, gegen Gesetze verstoßen und damit auch Straftaten begangen zu haben.
Im Untergeschoss der Finca entdeckte AMALIA zwischen den noch lebenden Hunden auch zwei bereits verwesende Tierkörper und auf dem Boden lagen Skelettteile weiterer toter Hunde. Die noch lebenden Tiere wiesen Misshandlungen auf, hatten eingewachsene Halsbänder/Ketten und Infektionen. Der Besitzer erlaubte AMALIA einen dieser erbarmungswürdigen Hunde mitzunehmen. Aber seine Verletzungen waren zu schwerwiegend und AMALIA musste den armen Hund noch am selben Tag erlösen.

Als die richterlichen Papiere für die Beschlagnahmung ein paar Tage später endlich ausgestellt waren, halfen wir AMALIA und den insgesamt acht Beamten der Guardia Civil, die Tiere in die mitgebrachten Transportboxen zu laden und zu den bereitstehenden Fahrzeugen zu bringen.
Immer wieder versuchte die Frau uns daran zu hindern und so zog sich die Sicherstellung der Tiere über mehrere Stunden hin. Nur das besonnene Agieren der beiden Beamten der Einsatzleitung (in Zivil) verhinderte eine Eskalation.
Am Ende der Aktion war es uns gelungen 32 Tiere, darunter Hunde, Katzen, Hühner und vietnamesische Hängebauchschweine, zu retten!
Das Ehepaar wurde festgenommen und die beschlagnahmten Tiere sind auf verschiedene Tierheime und Auffangstationen verteilt worden.
Wir haben die Guardia Civil und Tierärztin AMALIA bei dieser Rettungsaktion tatkräftig unterstützt und AMALIA auch bei den Behandlungskosten der Hunde finanziell entlastet.

 

LEA
Hündin LEA erwähnen wir stellvertretend für die vielen Hunde und Katzen bei unseren Projektpartnern, für deren Kastration wir sorgten. CRISTINA von „La Casita de Lopez“ beobachtete eine ziellos herumlaufende Hündin, die scheinbar zu niemandem gehörte und konnte sie zu sich locken. Als sie die Hündin gerade zu ihrem Auto tragen wollte, wurde sie von einem Mann angesprochen. Er erklärte CRISTINA, dass die Hündin und drei weitere Hunde seinem Nachbarn gehörten und von diesem vor die Türe gesetzt und weggejagt wurden.
Der Besitzer hatte sich online in eine Frau aus Rumänien verliebt. Damit er zu ihr nach Rumänien ziehen konnte, hatte er seinen Job gekündigt und sich seiner Hunde entledigt. Trotz intensiver Bemühungen konnte CRISTINA die drei anderen Hunde leider nicht mehr finden.

 

Barri
Zum Glück machte Tierpflegerin MAITE abends noch einen Rundgang im Tierheim El Cobijo und bemerkte, dass Rüde BARRI einen aufgeblähten Magen und offensichtlich Schmerzen hatte. Sie dachte an eine Magendrehung, ließ alles stehen
und liegen und fuhr mit BARRI schnellstens in die Tierklinik. Denn bei einer Magendrehung ist jede Minute wertvoll und kann über Leben und Tod entscheiden. Bei der sofort eingeleiteten OP stellte der Tierarzt eine Magendehnung fest, die oft eine Vorstufe zu o. g. Magendrehung ist. Um die Gefahr einer Magendrehung zu verringern, fixierte er den Magen an der Bauchwand.
Über unseren Spendenaufruf auf facebook konnten wir zusammen mit BARRIs Paten und anderen Spendern die OP-Kosten begleichen und das notwendige, jedoch teure Spezialfutter für drei Monate kaufen.

 

NIZA
Immer wieder holen unsere spanischen Freunde vom Tierheim El Cobijo Hunde
aus der Tötungsstation in Murcia zu sich. Diesmal war eine kleine Hündin die
Glückliche!
Beim Röntgen in der Tierklinik stellte sich heraus, dass NIZAs Hinken wohl von
einem Zusammenstoß mit einem Fahrzeug kam. Das obere Ende des Oberschenkelknochens (Femurkopf) war angebrochen und Knochensplitter hatten sich gelöst.
Der Tierarzt hat NIZA gleich dabehalten und operierte sie am nächsten Tag. Unsere Freunde hatten nicht mit einem operativen Eingriff gerechnet und fragten, ob wir
für NIZAs OP-Kosten aufkommen. Was wir auch taten …
Inzwischen ist NIZA wohlauf! Sie hat die Traumata des Unfalls und der Tötungsstation überwunden und ist ein lebenslustiger Hund!

 

VINCENZO und RIFUGIO MAU
Wir haben schon mehrmals über VINCENZOs großartige Tierschutz-Arbeit für die ca. 300 Straßenkatzen in den von ihm betreuten Kolonien rund um Torre del Greco und im Süden Neapels berichtet.
Kommen neue Katzen hinzu, bringt er sie zur Kastration in die Tierklinik und anschließend wieder zurück an die Futterstelle, wo er sie eingefangen hat.

Findet Vincenzo ausgesetzte Katzenbabys, die auf der Straße noch nicht überlebensfähig sind oder verletzte Tiere, bringt er sie zu seinen Tierschutz-Freunden ins RIFUGIO MAU. Dort werden die Katzen von Tierärztin und Tierheimleiterin Dr. VITTORIA und ehrenamtlichen Helfern aufgepäppelt, medizinisch versorgt, geimpft und später vermittelt.

RIFUGIO MAU, das Tierheim für Katzen, beherbergt ständig
ca. 70 Katzen. Die ehrenamtlichen Helfer versorgen zusätzlich weitere 30 Katzen auf Neapels Straßen in zwei betreuten Kolonien.

Das RIFUGIO MAU haben wir nicht direkt als Projektpartner aufgenommen, Animal Respect e.V. unterstützt die italienischen Katzenfreunde aber mit Futter, Medikamenten und Antiparasitika sowie Katzen-Zubehör – soweit es die verwendbaren Spenden, die wir bekommen, zulassen.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://animal-respect.com/berichte/berichte-2017/2-bericht-2017/