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2. Bericht 2013

DSCI0171Im zweiten Halbjahr 2013 haben wir insgesamt zehn Tonnen Futter und Hilfsgüter an unsere Tierschutz-Partner in Deutschland, Spanien und Italien übergeben bzw. verschickt. Außerdem erhielten sie von uns Entwurmungsmittel, Floh-, Zecken- und Milbenschutz-Präparate für die Tiere die in deren Auffangstationen aber auch auf der Straße betreut werden.

 

 

Italien:
Wir finanzierten den Bau eines großen Freigeheges in Stefanias Katzenasyl bei Zeme in Norditalien. Circa 3.500 qm Grund standen zur Verfügung, allerdings fehlte eine ausbruchsichere Umzäunung. Die Freigänger-Katzen waren in großer Gefahr, da der Nachbar zwei große Hunde hat, die ständig frei herumlaufen. Die Hunde hatten bereits sechs Katzen getötet, die zuvor von Stefania gerettet und mühsam aufgepäppelt wurden. Andere Katzen verschwanden spurlos. Damit die Katzen endlich ausreichend Schutz haben und aus ihrer engen Unterbringung im Haus heraus konnten, lag uns dieses Projekt sehr am Herzen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERADie Zaunelemente aus rostfreiem Stahl kosteten 4.200,- €. Dazu kamen die Lieferung sowie Aushubarbeiten. Stefania, ihr Mann und Freunde arbeiteten den ganzen Sommer an den Wochenenden an der Fertigstellung des Freigeheges. Mittlerweile sind die Katzen eingezogen und genießen ihr großes und sicheres Areal.

 

 

 

elke futterspende 08.2013 019 - KopieIm Juli schickten wir erneut eine Futterlieferung ins Katzenasyl nach Zeme. Diesmal waren es zwei Tonnen.
Weitere Futter- und Hilfsgüter-Lieferungen von uns erreichten Dalia in Neapel. Im Juli und im November waren es insgesamt ca. 6 Tonnen.

 

 

 

 

Pipi  Notfall - Unfall 004 Pipi  Notfall - Unfall 003 Pipi  Notfall - Unfall 005PIPI, eines von ca. 140 geretteten Tieren unserer Schweizer Freunde ESTHER und FRANZ aus dem Piemont, kam Ende Juli schwer verletzt von einem Spaziergang nach Hause. Die schwarze Katze war von einem Holzstück durchbohrt worden, das über 12 cm tief in ihrem Bauchraum steckte. Niemand weiß, wie der Unfall passiert ist. PIPI wurde sofort in die Tierklinik gebracht. Wie durch ein Wunder hatte sie keine Organschäden davongetragen. Nach einer aufwendigen Operation ist PIPI längst wieder wohlauf. Die Not-Operation kostete 560 Euro. Wir übernahmen die OP-Kosten von PIPI, denn das Schweizer Ehepaar hatte seit Jahresanfang schon zahlreiche unvorhergesehene Tierarztrechnungen zu begleichen und große Probleme andere laufende Kosten auf ihrem Schutzhof zu decken.

 

Spanien:
RAQUEL, unsere spanische Freundin und Tierschutz-Anwältin, machte uns auf das Schicksal der 10-jährigen, an schwerer Arthrose leidenden Pitbull-Hündin PRINCESA aufmerksam. Die Hündin lag Anfang Juli neben ihrem Herrchen in einem Park in Murcia im Gras und döste. Ein kleines Mädchen spielte in der Nähe und stolperte über die Pitbull-Hündin. PRINCESA erschrak und sprang auf. Niemand kann sagen ob PRINCESA das Mädchen dabei mit einem Zahn oder einer Kralle berührt hatte, aber es hatte einen Kratzer am Unterarm und die Eltern des Kindes riefen sofort die Polizei. PRINCESA wurde ihrem Herrchen weggenommen und kam in die Tötungsstation von Murcia. Der ältere Herr, der PRINCESA einst mit der Flasche aufzog, wollte seine Hündin nicht kampflos aufgeben und kontaktierte RAQUEL. Wir starteten zusammen mit zwei spanischen Vereinen eine große Unterschriften- und Email-Aktion um dem Rathaus in Murcia zu signalisieren, dass sie nicht ohne weiteres friedliche Tiere töten können, die eine Familie haben. Raquel kommunizierte mit den Behörden, reichte immer wieder Widersprühe ein. Für PRINCESA bedeutete unsere Kampagne und die zahlreicher Tierfreunde – auch aus England, Italien und Südamerika – die uns und PRINCESA unterstützten, erst mal einen Aufschub des Todesurteils. Um neue Strategien zu besprechen traf ich mich bei meinem Spanien-Aufenthalt Ende September in der Perrera/Tötungsstation mit RAQUEL und den Besitzern von PRINCESA.

Sp0513 036 - KopieDie städtischen Angestellten in der Perrera hatten die Order, mich auf Schritt und Tritt zu beobachten, aber es gelang mir trotzdem heimlich ein Fotos zu machen wie PRINCESAs Frauchen ihrer Hündin Arthrose-Medikamente verabreichte. Letztlich kam PRINCESA am 4. Oktober – dem Welttierschutztag – nach drei Monaten in der Perrera frei. RAQUEL hat Großartiges geleistet und einen „Deal“ mit der Stadt ausgehandelt der für alle Seiten akzeptabel ist.

Das Wort Perrera wird nur ins Deutsche mit „Tötungsstation“ übersetzt. Ursprünglich war es ein Sammelbegriff für Tierheime und Tötungsstationen. Nachdem spanische Tierschützer dieses negativ behaftete Wort nicht mehr für ihre Tierheime benutzen wollten und diese nun „Protectoras“ oder „Refugios“ nennen, gehen nun auch die Rathäuser, die die Tötungsstationen in Spanien betreiben dazu über, andere Namen zu verwenden. Im Fall Murcia heißt es nun „Centro Municipal de Control de Zoonosis“, also sinngemäß: „Städtisches Zentrum für die Kontrolle von Tierangelegenheiten“.
Jede Stadt in Spanien die groß genug ist um ein eigenes Rathaus zu haben, betreibt eine Tötungsstation oder beauftragt dafür einen Subunternehmer. Da jedes Tier, das dort untergebracht und versorgt wird, die Gemeinde Geld kostet, ist ein totes Tier ein „Gewinn“. Für getötete Tiere gibt es Prämien und die Perreras werden angehalten eine „Quote“ einzuhalten die besagt, wie viele Tiere pro Jahr getötet werden sollen. Am Beispiel der Stadt Murcia mit knapp 450.000 Einwohnern waren es 6.000 getötete Hunde und Katzen im Jahr 2010 (Quelle: Rathaus Murcia), zu den Klein- und Großtieren liegen uns keine Zahlen vor. Das sind ca. 25 getötete Hunde und Katzen an jedem Werktag. Bedingt durch die Wirtschaftskrise ist die Zahl der getöteten Tiere tendenziell steigend.

In Cieza (wir haben über diese Auffangstation bereits berichtet) betreiben die Tierschützer ESPERANZA und ihre beiden Töchter die städtische Perrera. Doch gleich nach der Übernahme vor zwölf Jahren haben sie diese Perrera in eine „Protectora“, also ein Tierheim in dem nicht getötet wird, umgewandelt. Es besteht ein Vertrag mit der Stadt über einen minimalen Futtergeldzuschuss von monatlich 400,- €. Die Zahlungen flossen schon im letzten Jahr sehr unzuverlässig und dieses Jahr wurde bisher nur zweimal bezahlt, also gerade einmal 20% der zugsagten Leistungen. ESPERANZA und ihre Familie sind mit ihren Kräften und auch finanziell am Ende.

Virgi AG29 Sp0513 163Wir haben eine große Kastrationsaktion gestartet und es konnten bislang schon 120 Hunde kastriert werden. Zudem haben wir ausreichend Microchips dorthin gebracht, um die Tiere erst mal auf ESPERANZAs Namen und ihre Auffangstation zu registrieren. Das ist wichtig um die Tiere vor dem Zugriff anderer zu schützen. Doch auch unsere Mittel sind mittlerweile erschöpft. Neben dem Bau der Quarantäne-Station und den Kastrationen, übernahmen wir immer wieder die Kosten für medizinische Notfälle, Entwurmungen und unterstützten die Impf-Aktion Anfang Juli.
Aktuell werden DRINGEND weitere Kastrations-Paten und Futterspenden benötigt!

JL0113 583Bei meinen beiden Spanien-Aufenthalten im Juli und September (Beginn und Ende der spanischen Feriensaison) sah ich so viele ausgesetzte Hunde wie noch nie! Leider konnte ich keinen dieser Hunde einfangen. Sie waren zu scheu und zu traumatisiert. Bei einer flugunfähigen Jungtaube und sieben ausgesetzten und bis auf die Knochen abgemagerten „Stallhasen“ (domestizierte Wildkaninchen) war ich erfolgreich.

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Taetigkeitsbericht 2 2013

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