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RAQUEL LÓPEZ-TERUEL

01Mein Name ist Raquel López-Teruel. Ich bin 43 Jahre alt und arbeite als Rechtsanwältin in Murcia. Seit 2012 habe ich mich auf Tierschutz-Fälle spezialisiert, denn ich hatte schon immer den Wunsch etwas für die vernachlässigten und misshandelten Tiere in meinem Land zu tun.

Meine Mandanten sind Tierschützer. Sie haben selbst gerade das Nötigste, um die von ihnen betreuten Tiere zu füttern und wenn nötig medizinische versorgen zu lassen. Nur wenige sind in der Lage auch nur einen kleinen Teil meines Honorars zu bezahlen. Seit meiner Entscheidung, mich nur noch für die Rechte der Tiere einzusetzen, lebe ich also fast ausschließlich von meinem Ersparten.

 

In meiner Kanzlei bin ich Rechtsanwältin, Anwaltsgehilfin und Sekretärin in einem. Beweise gegen Tierquäler sammeln gehört ebenso zu meinen Aufgaben wie die Erledigung des in unserer Bürokratie notwendigen Schriftverkehrs, der Kontakt zur SEPRONA (einer Einheit der spanischen Polizei/Guardia Civil, die für den Tier- und Naturschutz zuständig ist). Ich suche Tierärzte, die Gutachten schreiben und Tierheime, die bereit sind, befreite Tiere – nach einem erfolgreichen Prozess – in ihre Obhut zu nehmen.

Tierschützer, die sich in Spanien gegen Tierquäler(ei) engagieren, leben gefährlich! So ist es einem Angeklagten in  Spanien möglich bei Gericht einzusehen, wer ihn angezeigt hat, wer dessen gesetzlicher Vertreter ist und wo diese wohnhaft sind. Nicht selten werden wir persönlich und unsere Tiere bedroht! Doch all die negativen Aspekte meiner Arbeit als Tierrechts-Anwältin kann ich an dem Tag vergessen, wenn die Tiere endlich gerettet sind und ein neues, viel besseres Leben beginnen.

In den vergangenen Jahren konnte ich viele sehr wichtige Fälle vertreten, Verurteilungen und auch Tierhalteverbote erwirken. Die Rettungsaktionen umfassten Pferde und Esel, Hunde und Katzen, Affen, Löwen, Tiger, Hühner, Schafe, Ziegen, Frettchen, Tauben, ein Schwein, Schildkröten, Kaninchen, Meerschweinchen und andere Nagetiere. Sie alle litten zuvor bei ihren Besitzern – ob vorsätzlich gequält oder extrem vernachlässigt, bis auf`s Skelett abgemagert oder vollkommen traumatisiert.

Einer dieser Fälle: 

Am 16. September 2014 sind 38 Pferde aus Mula vor dem Hungertod und den Misshandlungen durch ihren Besitzer – selbst Anwalt – gerettet worden (Animal Respect e.V. berichtete ausführlich darüber). Dieser Fall zeigt, wie wichtig finanzielle Unterstützung aus dem Ausland für uns Tierschützer vor Ort ist. Die spanischen Tierfreunde tun alles, um das Leben der Tiere so gut wie möglich zu verbessern. Diese Pferde können noch 25-30 Jahre leben. Futter, medizinische Betreuung – all das kostet viel Geld, welches die spanischen Tierschützer alleine nicht aufbringen können. Ich selbst habe auch diesen Fall ohne Bezahlung übernommen – und ohne die Kostenübernahme des Notfall-Transportes durch Animal Respect e.V. wären viele dieser Pferde schon heute nicht mehr am Leben. Sie wären bei ihrem Besitzer geblieben und dort – wie schon etliche zuvor – elendig gestorben. Eine grauenvolle Vorstellung!

                      

POLICIASNeben der Arbeit als Anwältin halte ich auch Vorlesungen und Workshops über verschiedene Tierschutz-Themen, unter anderem an den Universitäten in Madrid, Alicante und Valencia. Meine Zuhörer sind Jurastudenten, Tierärzte, Tiertrainer und Journalisten. Auch die SEPRONA und die Guardia Civil kommt zu meinen Seminaren über Tier-Rechte, denn sie selbst als ausführendes Organ wissen noch viel zu wenig über das spanische Tierschutzgesetz und dessen praktische Umsetzung im Alltag. Foto: Wochenendseminar für Guardia Civil und SEPRONA

 

 

I seminario de derecho animal en el ICAV, organizado por Amparo Requena y el colegio de abogados de Valencia.

Außerdem gebe ich Seminare für Tierheime (die Themen sind hier u.a. die Legalität der Tierheime und die sog. „Kampfhunde“) und privat organisierte Tierschützer, wie z.B. jene Damen, die Katzenkolonien betreuen. Auch diese Straßen-Katzen haben Rechte und oftmals ist das Staunen groß wenn die „Katzenmütter“ erfahren, dass sie sich und ihre Kolonie als geschützte Kolonie bei der Gemeinde registrieren lassen können. Dass sie dann in Zukunft ganz LEGAL füttern dürfen und sich nicht verstecken müssen. Foto: Vorlesung an der Universität in Valencia

 

Ich werde für diese Seminare und Vorlesungen in der Regel nicht bezahlt und auch die Reisekosten gehen meist zu meinen Lasten. Die Seminare und die Tierschutz-Fälle erfordern all meine Energie und Aufmerksamkeit. Leider gibt es auch Fälle die an mich herangetragen werden, für die ich kein Mandat übernehmen kann, weil mir einfach die finanziellen Mittel zur Befreiung der Tiere fehlen. Denn die Gemeinden in Spanien entziehen sich der Verantwortung. Foto: Seminar für Katzen-Kolonie-Betreuerinnen in Madrid

 

GATOTECA-MADRID

 

Wenn träumen erlaubt ist … ja, dann würde ich mir Förderer oder gar eine Stiftung wünschen, die mir finanziell den Rücken frei hält. Eine Grundsicherung für meine Arbeit wäre das Optimum. Damit ich nicht wegen finanzieller Aspekte wichtige Tierschutz-Fälle ablehnen muss und mich weiterhin für die Tiere in Spanien einsetzen kann!

 

Raquel López-Teruel, Januar 2019

 

 

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